Gisela Varzandeh formt das Bild des Menschen als beispielhafte Metapher in kreatürlicher Form.
Nähe, Zuneigung, Auseinandersetzung, Einsamkeit, Streben, - sprechen aus den beispielhaften
Figurationen, die kein Zeitbild sein sollen, sondern Urempfindlichkeit in körpersprachliche
Haltung umsetzen. Mit reduzierten Formen und durch Drehung der einzelnen Skulpturelemente
erweckt sie Gefühle.
Plastische Reduktion: so weit wie möglich, so wenig wie nötig - existentielle Verdichtung
sinnlich erfahrbar gemacht.

Klaus Fleming (Kunsthistoriker)

Jeder Mensch ist eingebunden in sein Umfeld, seine Zeit, sein Schicksal.
So verstehe ich meine Arbeiten als Zeitbrücken. Die Oberfläche ist rau, steht oft
im Widerspruch zur Darstellung, gibt der Figur Spannung und Aussagekraft.
Dem Zeitgeist entgegen, der Versuch die Seele der DInge zu retten, zu bewahren.
Das Material spricht - bittet um Aufmerksamkeit
und Zeit des Betrachters.
Ausgangspunkt war der naturalistische Akt. Die Entwicklung vollzieht sich nicht
festgelegt zwischen Naturalismus und Abstraktion.
Kontrastreiche Linien, weiche oder harte, eindeutige Pose oder Andeutung,
reflektieren den Prozess die Wahrheit auszuloten, Gefühle umzusetzen in Form,
auf Verdichtung und Anspielung bauend.
Dazu Bronze, Bronze für die Ewigkeit. Die Patina gibt der Bronze, im Spiel mit Licht
und Witterung ihr eigenes Gesicht und soll ein wenig innehalten lassen im Trubel der Zeit.

Gisela Varzandeh

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